Donnerstag, 21. Juli 2011

Er und Sie

Ich hab mit meinem besten Freund vor einer langen Zeit eine Geschichte angefangen. Wir haben immer abwechselnd geschrieben und uns nicht abgesprochen, wie es weitergehen würde. Wir haben uns einfach überraschen lassen.



Kapitel 1


Sie


Ich hatte ihn schon oft gesehen. Sehr oft. Auf einer Party sah ich ihn das erste mal, doch er übersah mich komplett. Er war auffällig, auffällig schön. Und sehr bekannt. Wie oft ich doch schon was von ihm gehört hatte. Nächste Woche würde er wieder auf einer Party eines guten Freundes erscheinen, also war es für mich klar, dass ich auch kommen würde. 
Schon lange schwärmte ich für ihn. Ja, er ist der einzige, den ich nicht sofort durchschauen konnte. Er ist was besonderes, das merkte ich schon am Anfang
Ich suchte mir etwas besonders tolles aus, was ich zu dieser Party anziehen würde. Etwas, was ihn gar nicht davon abhalten konnte auf mich aufmerksam zu werden. 
Eine Woche später war es soweit. Es war soweit ihn zu beeindrucken. Ihn eifersüchtig zu machen, wenn mich ein anderer Junge antanzen würde. Ja, ich war soweit. 

Ich trug ein 'kleines Schwarzes'. Mit einem, mit Palletten verzierten, V-Ausschnitt, welches meinen Busen besonders hervorhob. Ich war mit meiner Freundin Nina auf dem Weg zu der Party. Schon im Auto fiel mir auf, wie viele Männer nach mir schauten. Ja, ich war begehrenswert. Aber das war ich schon immer. Doch heute war ich es besonders. Vielleicht lag es an meinem Kleid oder an meinem Gesicht, welches, wie ich oft hörte, sehr hübsch war und heute dazu auch noch einen frischen Teint hatte. Aber vor allem lag es an meinem Auftreten. Ich war heute so selbstsicher. So bereit. Bereit für alles. Offen für alles. Ich wollte Spaß. Ich wollte tanzen. Ich wollte Sex. Mein ganzer Tag bestand aus Zigaretten und Alkohol. Alles was noch fehlte war guter Sex. Ich nahm einen großen Schluck aus der Wodkaflasche, um ein bisschen in Partystimmung zu kommen. Wir sprechen von gutem Wodka. Ich wusste was guter Wodka ist, denn ich komme aus einer russischen Familie. Um sicher zu gehen, dass der Wodka auch wirklich wirkte, nahm ich noch 3 weitere große Schlucke. Und schon kurze Zeit später merkte ich, wie die Bilder, die ich sah, langsamer erschienen. Nicht sonderlich vorteilhaft hinter dem Steuer. 
Als wir bei der Party ankamen waren alle Blicke auf mein rotes, offenes BMW Cabrio gerichtet (Mein Vater hatte mir schon lange vorgeschlagen ein neues Auto zu kaufen, doch ich hänge einfach so sehr an meinem Auto, sodass ich es niemals weggeben will).
Erwartungsvolle Gesichter starrten uns an. Ich wollte mir eine Zigarette anzünden, nur leider fehlte mir das Feuer. Also steckte ich sie mir in den Mund und stieg aus. Nina und ich gingen eingehakt zu dem nächst besten Jungen und ich fragte ihn nach Feuer. Gar nicht gentlemanlike drückte er mir ein Feuerzeug in die Hand und ich zündete sie mir selber an. Im gleichen Moment ging ER an mir vorbei. Kurzer doch tiefer Blick. Leichtes mustern im Vorbeigehen. Ich versuchte so desinteressiert wie möglich zu gucken. Es war eine Herausforderung für mich. Und ich liebte Herausforderungen. 

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